H A L L O   U N D   W I L L K O M M E N

 

 

 

 D A S   S C H R E I B E N

   

Seit vielen Jahren gehört das Schreiben zu meiner liebsten Beschäftigungen. Und was das Schreiben am Erstlingswerk "Der Mann aus Killarney" angeht, liege ich in den letzten Zügen: Das Konzept, die Figuren und ihre Geschichte liegen in Kapiteln durchgearbeitet vor. Damit meine ich, dass die Kapitel für sich geschrieben sind, deren endgültige Zuordnung im Zeitgefüge des Romans jedoch noch ausstehen. Außerdem gilt es noch einige Baustellen zu überwinden, die durch lästige Schreibblockaden entstanden sind.

 

 

B U C H

 

Im Herbst 1992 fing ich an, die Geschichte zu papier zu bringen. Ein später Versuch, die Zeit, die ich in Nordirland im Dienste ihrer Majestät der Britischen Armee verbracht hatte, irgendwie zu verarbeiten und zu bewältigen – oder besser gesagt, zu vergessen. Denn dort gab es grausige Situationen zu überstehen: Eben all das, was in einer Region passieren kann (und jeden Tag passiert), wo eigene Landsleute durch eine übermächtige und nationale Militärmacht massiv unterdrückt werden. Sie können keine Besserung der Lebenssituation erwarten und nur düstere Perspektiven entgegensehen. Im Laufe der Zeit radikalisierten viele diese Menschen, ja, sogar ganze Stadtviertel. Irgendwann versuchen sie gegen das Unrecht etwas zu unternehmen.


20 Jahre mussten vergehen, bis ich anfing über meine Erlebnisse in Nordireland zu schreiben. Ich war gerade 24 Jahre alt als ich in Herbst 1972 von Hameln in Niedersachsen nach Londonderry in Nordirlands Nordwesten versetzt wurde. Seit 1969 formierten sich die Menschenrechtsbewegungen in der Provinz. Sie fühlten sich stark beflügelt durch die Erfolge der Schwesterorganisationen in den USA, die dort das Unrecht gegen der dort ansessigen schwarze Bevölkerung anprangerten.

 

1972: Auch das Jahr des Bloody Sunday. Der 30. Januar, der Blutsonntag. An jenem verhängnisvollen Tag hatten meine Armeekollegen vom Elite-Fallschirmregiment, 14 junge Leute aus Londonderry, fast alle Teenager völlig grundlos, zum Teil hinterrücks, erschossen. Wie es sich im Nachhinein herausstellte — definitiv 14 Mal Mord. ohne Grund

Der Aufenthalt in einer Atmosphäre der allgegenwärtigen Angst, Hass und Missgunst, das Erleben dieses Tages und anderer Ereignisse sorgten dafür, dass ich nach meiner Rückkehr in Deutschland den Dienst umgehend quittierte.

 

 

S C H R E I B E N

Es vergingen Jahre.

Doch die Erinnerungen an das was geschehen war, ließen mich nicht los, des Nachts manches Mal schlaflos. Anfangs schrieb ich völlig ziellos die Ereignisse so auf, wie ich sie selbst erlebt hatte. Das aufs Papier gebrachte befreite, wirkte jedoch absurd und unglaubhaft, auf seltsamer Weise abwegig. Ich wusste, dass kein Mensch diese Geschichten glauben würde. Zu abgehackt, zu spontan und irgendwie geheuschelt. Es fehlten Hintergrundinformationen und glaubwürdige Figuren, die das alles transportieren und im Rahmen, ja, vielleicht einer Erzählung, darlegen. Das Warum und Wieso des Geschehens musste in die Geschichte hinein: Die politische, historische und kulturelle Hintergründe mussten glaubhaft mitverarbeitet werden.
Mit der Zeit wuchs der Konflikt zwischen den Konfessionen in Ulster — die Region dort im Norden Irland und damit meine Interesse ans Schreiben. Und ich begriff, dass sich hier eine Möglichkeit auftat — meine Geschichte glaubhaft und umfassend in einem Roman verarbeiten zu können, auf einer ganz persönlicher Art und Weise. Da in mir ein Viertel irischen Blutes fließt (meine Großmutter stammt aus der Grafschaft Cork im Südosten der Inselrepublik), wollte ich die Situation in Ulster auf der ganzen Linie unbedingt ergründen. Ich wollte verstehen, wie es soweit kommen konnte, dass erwachsene, aufgeklärten Menschen sich gegenseitig beleidigten, betrogen, beraubten, unterdrückten und sich schließlich so hassten, dass sie sich gegenseitig umbrachten. Weil sie vielleicht verschiedene Religionsauffassungen vertraten? Obwohl alle Menschen auf der Insel Christen sind? Mit der Zeit und im Zuge meiner Recherchen wurde mir klarer, dass es auch andere Wahrheiten gibt, die dahinterstecken.

 

 

B U C H R Ü C K E N - T E X T


Irland, 1972. Alex Robson eilt aus London in die beschauliche Kleinstadt Killarney, um einen bestialischen Mord an einem katholischen Bischof zu untersuchen. Eine Reihe versteckte Hinweise tauchen auf und Kathleen, eine Studentin der irischen Geschichte an der Universität Dublin hilft ihn dabei Spuren aufzunehmen. Im Laufe der Ermittlungen erkennt der MI6-Agent, dass
er einen Phantom hinterher jagt. Einen Phantom, der ihm seltsam bekannt vorkommt.

Eine Treibjagd gegen der Zeit beginnt gegen mächtigen Gegnern. Das Schicksal  nimmt seinen unerbitlichen Lauf und während Europa am Rande einer Katastrophe zusteuert erkennt Robson nach und nach, dass er von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt wird.